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Essbare Gemeinde – Obst sammeln erlaubt

Was wäre, wenn du regionales Gemüse und Obst kostenfrei ernten könntest? Wenn auf öffentlichen Plätzen mehr Bäume stehen und dabei für Mensch und Tier von Nutzen sind? So eine Initiative ist die „Essbare Gemeinde“.

Die erste essbare Gemeinde in Österreich, war die Gemeinde Übelbach (Stmk). Über ihren Obst- und Gartenbauverein legten sie nach und nach kleine essbare Plätze an und 2013, mit der Umgestaltung des Spielplatzes in eine „Essbare Landschaft“, wurde die 1. essbare Gemeinde geschaffen.

Bei einer essbaren Gemeinde werden auf öffentlichen Grund Obstbäume und -Sträucher gesetzt, aber teilweise auch Gemüse und Kräuter angebaut. Dieses Obst und Gemüse ist dann für alle öffentlich zugänglich und darf auch geerntet werden.

Mittlerweile finden sich weltweit unterschiedlichste Initiativen mit einem ähnlichen Konzept.

Die Idee hinter der essbaren Gemeinde

Als Motivation hinter diesen Initiativen sind unterschiedliche Gründe zu finden:

  • Öffentlicher Raum soll mehr bepflanzt werden
  • Mehr Bäume schaffen mehr Schatten und kühlen im Sommer ab
  • Mehr Diversität bei der Wahl an öffentlichen Grün, hilft auch bei der Diversität von Insekten, Vögeln und anderen Tieren.
  • Ressourcenschonung
  • Aktion gegen Lebensmittelverschwendung
  • Der Gemeinschaftsgedanke soll gefördert werden
  • Ein Obstbaum im eigenen Garten produziert oft zu viel von einer Sorte und zu viel für eine Familie, das kann damit besser aufgeteilt werden
  • Umgebung kulinarisch wahrnehmen und einen besseren Bezug zur Natur finden

Was kann geerntet werden?

  • Obst
  • Beeren
  • Kräuter
  • Gemüse

Gibt es Regeln zu beachten?

Ja!

  • Bäume und Sträucher gut behandeln
    Keine Äste abbrechen, Pflanzen ausgaben oder beschädigen
  • Obst und Gemüse nur für den Eigenbedarf ernten

Wenn du bemerkst, dass eine Pflanze/Baum Wasser oder Pflege benötigt, darfst du dich um sie kümmern. Hier spielt der Gemeinschaftsgedanke eine große Rolle. Wenn du ernten möchtest, zeige Wertschätzung und nimm ein wenig Zeit in die Hand um deine zukünftige Ernte zu sichern … gießen, kaputte Äste stutzen, etc. Wenn jeder nur ein wenig Zeit schenkt, hat der Baum genug Pflege für eine tolle Ernte von der sich alle einen Teil nehmen dürfen.

Bekannte Initiativen

mundraub.org (Plattform und App)

Ist die größte deutsche Plattform auf der Obstbäume, -Sträucher, Nüsse, Kräuter in einer Online-Map kartiert sind und auch selbst eingetragen werden können. Zusätzlich kann mit einer App darauf zugegriffen werden können um direkt in der Natur den genauen Ort zu finden.

mundraub.org

Obststadt (Wien und Wiener Neustadt)

Die Idee der „Obstbäume für Alle“ kommt aus Wiener Neustadt, und erfreut sich dort seit vielen Jahren großer Beliebtheit. In Wien pflanzt der Verein „ObstStadt Wien“ gemeinsam mit engagierten Menschen Obstbäume in der Stadt, fördern, pflegen und vermehren Obstbäume für alle. Geerntet wird nach dem Fair Use Prinzip.

Obststadt Wien bzw. Fruitmap für Wien und Wiener Neustadt

fruitmap.at (Graz)

Fruitmap.at ist eine Plattform für eine gemeinschaftiche Erntelandschaft. Indem öffentlich nutzbare Fruchtgehölze dokumentiert und kartiert werden, wird ein Teil der für jedermann zugänglichen Ressourcen im öffentlichen Raum sichtbar. Die Karte wurde aus Anlass des 200-jährigen Jubiläums der TU Graz für die Öffentlichkeit erstellt.

fruitmap.at (Graz u. Ostösterreich)

Weltweite Karten

Auf fruitmap.org und fallingfruit.org finden sich mittlerweile weltweit Einträge zu frei zugänglichen Obst.

Weiterführende Links:

Essbare Gemeinde Gols

Essbare Gemeinde Pinkafeld

Erste Essbare Gemeinde Übelbach

Essbare Gemeinde Info von Verein permavitae
PermaVitae unterstützt „Essbare Gemeinden/Städte“ mit erfahrenen Projektplanern und –begleitern, sowie durch die Vernetzung verschiedenster Vereine und Bewegungen.

https://www.garteln-in-wien.at/obst-im-oeffentlichen-raum/

Wien – Obstbäume auf öffentlichen Grund (data.gv.at – Datengrundlage für Fruchtfliege App)

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