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Ein Pony gegen Weltschmerz

Gestern kam ich in bester Laune und völlig entspannt von meinem Besuch in der Lebenswerkstatt in Rauchwart nach Hause. Ich habe ein Gespräch mit Günther Herzog, einem der Initiatoren der Lebenswerkstatt für meinen Podcast aufgenommen. Dabei habe ich das Projekt Lebenswerkstatt mit dem Selbstversorgergarten, der Werkstatt und den vielen anderen Ideen die noch verwirklicht werden, kennen gelernt. Bei einem guten Essen mit Gemüse aus dem Garten, Kaffee und frischen Beeren habe ich mit den Menschen, die derzeit dort arbeiten und in vielen Dingen ähnlich ticken wie ich einen schönen Nachmittag verbracht.   

Hatte ich nach den Lockerungsmaßnahmen die auf den Lock Down folgten und den damit verbundenen sofortigen wiedereinsetzen des Konsumwahns,  kurzfristig eine sehr negative Perspektive auf die Welt, ging es mir nach diesen Nachmittag wieder so richtig gut. Das war genau das was ich gebraucht habe, engagierte Menschen die ihr Leben so gestalten möchten wie sie es für richtig halten und dabei Achtsam mit sich selbst, der Natur und allen Lebewesen umgehen. 

Ich fuhr in guter Stimmung nach Hause, setzte mich auf die Couch flankiert von meinen Hunden und öffnete Facebook. Einer der ersten Artikel die mir ins Auge stachen war über Tönnis, den deutschen Schlachtkonzern und seine Expansionspläne nach China. Stolz wurde in der Agrarzeitschrift darüber berichtet wie viele Schweine dort täglich geschlachtet und zerlegt werden könnten und das damit nun endlich auch deutsche Standards nach China kommen würden. 

Mir rutschte das Herz in den Magen und mit meinem positiven Weltbild war es schlagartig vorbei. „Wie kann man nur….“ Ich war einfach fassungslos angesichts der immer weiter vorschreitenden Klimakrise, Covid und alles was damit zusammenhängt,  auf eine derartiges Zeichen der Ignoranz zu stoßen. Es ging mir den Abend über nicht mehr gut, gar nicht gut und ich musste das Gedankenkarussel ganz bewusst stoppen das in meinem Hirn im Kreis lief ohne eine Lösung zu finden.

Heute morgen wachte ich dann auf, versuchte nicht viel zu denken und ging einfach gleich mal zu unserm Pony Wendy um sie zu unserem täglichen Morgenlauf abzuholen.  Und dann geschieht das Wunder. Dieses kleine Zauberpony, das mit mir zusammen in der Früh den Wald erobert, schafft es wortlos das sich mein Blick wieder von der großen weiten Welt auf meine eigene Welt richtet. Sie zu beobachten wie sie hinter oder vor mir hertrippelt, manchmal aus Freude zu galoppieren beginnt, buckelt und ausschlägt, wie sie über umgefallen Baumstämme springt und zwischendurch immer wieder Zeit findet ums ich ein saftiges Grasbüschel auszureisen, macht wieder froh.

Dann besinne ich mich wieder darauf was ich tun kann. Ich kann nicht die ganze Welt verändern aber ich kann meine Welt verändern. Und indem ich das mache verändere ich meine Sicht auf die Dinge und mein Umfeld. Und dieses Umfeld darf sich dann auch verändern usw. usw. und damit kann ich dann vielleicht doch die Welt verändern.

Ich denke wieder an mein Lieblingszitat von Jane Goodall „Du kannst etwas verändern, jederzeit“. Das gibt mir wieder Zuversicht weiterzumachen und die vielen schönen Dinge zu sehen die sich in meiner unmittelbaren Umgebung zeigen und auch wahrzunehmen was ich alles tun kann. 

Danke liebes Zauberpony! 

Autorin: Elisabeth Nussbaumer

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