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Einweg statt Mehrweg

Seit 1.1.2019 gilt in Deutschland eine neue Verordnung, die alle Verkaufsstellen verpflichtet die angebotenen Getränkegebinde deutlich mit dem Hinweis EINWEG oder MEHRWEG zu kennzeichnen. Wie auf dem Bild ersichtlich, reden wir hier nicht von einem unscheinbaren 1mm Text, sondern von RICHTIG GROSSEN Buchstaben. 

Wichtig ist zunächst die Bemerkung, dass auch Einwegflaschen in Deutschland bepfandetverkauft werden!In Österreich geht Einwegplastik immer noch ohne Pfand über die Kasse. Deshalb landet ein Teil davon wie vorgesehen im gelben Sack, oder sonstigen Recyclingstationen, der Rest (weil es ja eh wurscht ist, und nix kostet) landet im Hausmüll, oder schlimmer auf der Straße, im Wald usw…

Zurück zu Deutschland. Einwegflaschen wurden und werden vom Verbraucher in den Markt zurückgebracht. Dort kommen sie wie vorgesehen in einen Rückgabeautomaten, ähnlich jenen auch in Österreich für Mehrwegflaschen. Dort werden sie noch während der Rückgabe gepresst, und anschließend der Recyclingindustrie zugeführt. Das entstandene Recyclat landet dann zu ca. 55 % wieder in neuen Flaschen (petcycle).

Aufgrund des Pfandes glaubten aber trotzdem viele KundInnen bisher, dass es sich um ein Mehrweggebinde handelt. Was wegen des beschriebenen Recyclingprozesses ja auch zu 55 % stimmt, aber eben nur zum Teil. Und jetzt wird es spannend: Durch die mehr als DEUTLICHEN Hinweise direkt bei den Preisschildern (siehe Foto) werden immer mehr KundInnen auf den Irrtum aufmerksam, und erkundigen sich nach Mehrweglösungen. 

KonsumentInnen sind möglicherweise öfter am Thema Nachhaltigkeit interessiert als angenommen – viele sind sich vielleicht einfach zu wenig bewusst?!

Der Beobachtungszeitraum ist zu kurz um Prognosen zu treffen. Interessant ist es allemal zu sehen, dass KLARE HINWEISE scheinbar eine Wirkung erzielen. 

Autor: Andreas Nussbaumer

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