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Mission possible – Müll sammeln in Wald und Wiese

Wir leben im Burgenland in einer wunderschönen, abwechslungsreichen Landschaft. Viele Mischwälder, Wiesen, Felder, Seen und kleine Teiche, Hügeln und Flachland. So richtig bewusst wird mir das fast täglich wenn ich im Wald unterwegs bin der mehr oder weniger an Hof-Sonnenweide angrenzt. Ich liebe es in der Früh laufen zu gehen, oder mit den Eseln durch den Wald zu wandern. 

Vor einiger Zeit habe ich schon von dem neuen Trend „Plogging“ gelesen. Das bedeutet Joggen und dabei Müll sammeln. Mittlerweile habe ich auch einige Post von Facebook Freundinnen gesehen die das machen.

Seit dem laufe ich ebenfalls mit anderen Augen durch den Wald und hab es nach einiger Zeit nicht mehr geschafft wegzuschauen. Vor allem die Plastikteile, die als Schutz für den Jungwald verwendet werden, liegen bei uns an einigen Stellen massenhaft herum. Aber auch im Winter, wenn die Holzarbeiten beginnen,  kann man rund um die Lagerfeuerstellen Getränkedosen und Plastikverpackungen finden. Und nicht selten ziehen wir aus dem Heuballen für unsere Tiere McDonalds Verpackungen, Aludosen und sonst noch viele Dinge die da einfach nicht hingehören.

Deshalb hab ich jetzt auch begonnen den Wald von den Plastikstreifen zu befreien. Was ich zuerst nicht machen wollte, weil es meinen „Flow“ beim Laufen unterbricht stellt sich jetzt als absolut befriedigende Tätigkeit heraus. Ich teile mir meine Laufrunde so ein, das der Abschnitt den ich säubern möchte eher am Ende der Strecke liegt. Dann beginne ich zu sammeln, soviel ich in einem Arm tragen kann. Es macht totale Freude weil ich dabei das Gefühl habe wirklich anzupacken und etwas zu tun, das ein sichtbares Vorher-Nachher Ergebnis hat.  Da es bei uns im Wald keine Mistkübeln gibt und ich mit dem ganzen Armvoll Plastik nicht nach Hause laufen kann ohne mindestens die Hälfte wieder zu verlieren, bin ich auf die Idee gekommen es an einer von Jägern,- Wildhütern und sonstigen Waldaufsichtsorganen gut frequentierte Stelle zu legen. Also zu einem Hochstand mit Wildanfütterungsstellen. Durch meine häufige Anwesenheit im Wald weiß ich das dort fast täglich jemand der oben genannten Personen mit dem Auto vorbeikommt zu kontrollieren und zu befüllen. „Da könnten sie“, hab ich mir gedacht, „den Müll ja ganz leicht mit dem Auto mitnehmen.“ Bis dato hat diese stumme Vereinbarung (ich hab seitdem ich sammle niemanden mehr persönlich dort getroffen) gut funktioniert. Spätestens nach zwei Tagen ist das Plastik von der Stelle weg, wenn ich wieder die nächste Fuhre anschleppe. 

Seit zwei Wochen mache ich das jetzt und gestern musste ich zum ersten Mal in meinem gewählten Abschnitt, richtig suchen um noch Müll zu finden. Das war ein gutes Gefühl zu wissen das Schritt für Schritt der Wald wieder etwas sauberer wird und ich so leicht dazu beitragen kann. 

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